Vor dem Hintergrund eines grundsätzlichen Vertrauensverlustes in die Solvenz der Finanzindustrie, der sowohl von Investoren aber auch der Finanzindustrie selber ausgeht und der sich an der hohen Nachfrage der Zentralbanken als „lender-of-last-ressort“ ablesen lässt, sehen wir einen Trend in zwei Richtungen:
- Refinanzierung wird immer kurzfristiger
- Investoren fordern eine zusätzliche Asset-Besicherung
Wer Refinanzierung benötigt, steht demnach u.a. vor folgenden Herausforderungen:
- Eine Bankrefinanzierung kann und sollte nicht ausschließlich kurzfristig bzw. über Spareinlagen dargestellt werden
- Wie kann ich meine Aktiva effizient als Besicherung nutzen, um einen möglichst hohen und dauerhaften Liquiditätseffekt auf der Refinanzierungsseite zu genieren ?
- Welche Produktkategorie passt am besten zu meinem Geschäftsmodell (Pfandbriefe, Structured Covered Bonds, neu strukturierte Verbriefungen, Schuldscheine, Darlehensfonds, ...)?
- Wie müssen meine Produkte ausgestaltet sein, wenn ich außerhalb des klassischen gesetzlich geregelten Pfandbriefmarktes mit den darin geforderten Aktiva (Hypotheken, Schiffe, Flugzeuge, öffentliche Finanzierungen) im Aktivgeschäft positioniert bin?
- Welche Konsequenzen ergeben sich aus der notwendigen integrierten Sichtweise von Investorenbedürfnissen über meine Refinanzierungsbedürfnisse bis hin zur Vergabe der entsprechenden Aktiva, damit diese auf der Refinanzierungsseite auch einen effektiven Besicherungswert darstellen?
- Wie ist ein derartiges Refinanzierungsprodukt innerhalb der Bankorganisation umzusetzen?
- Reichen meine langfristigen Asset-besicherten Produkte und weiteren (kurzfristigen) Refinanzierungsquellen aus, um mein Aktivgeschäft vollständig zu funden, … wenn ja, zu welchen Konditionen?
Der einfachere Weg ist eine Refinanzierung über Spareinlagen und die EZB – der sichere Weg ist, die Herausforderung anzunehmen und sich trotz widriger Marktgegebenheiten, einen langfristigen Fundingkanal aufzubauen, der zur individuellen Positionierung im Aktivgeschäft passt.